Die 48. Saison der AMA-Supercross-Meisterschaft beginnt am Samstag, dem 16. Januar im NRG Stadium in Houston. Wir bringen euch 14 interessante Fakten, um eure Vorfreude zu steigern …
1) Supercross ist eine amerikanische Rennserie, aber die ersten beiden AMA-‘Supercross‘-Rennen im Jahr 1974 wurden von einem Niederländer und einem Belgier gewonnen. Pierre Karsmakers und Roger de Coster von Red Bull KTM Factory Racing gewannen die Rennen in der 250er bzw. 500er-Klasse in Daytona/Florida. Karsmakers sollte sogar alle drei Läufe der 250er-Klasse (in Daytona, Houston im März und Los Angeles im Juni) dominieren, um sich den ersten Titel in der Viertelliterklasse zu holen. Bis 1977 war die Supercross-Serie auf 10 Läufe angewachsen und Mitte der 1980er fanden bereits 16-17 Rennen statt.
2) Zwischen 1976 und 1984 hatte AMA Supercross nur eine Klasse: 250 cm3. 1985 kam die 125-cm3-Klasse dazu und wird seitdem zwischen der Ost- und Westküste getrennt ausgetragen. Erst 2012 wurden die Hubraumklassen 450 und 250 angeglichen. Von 2006 bis 2012 wurde die alte 125er-Kategorie als ‚Lites‘ bezeichnet.
3) Wann gewann KTM sein erstes Supercross-Rennen? 27 Jahre nach dem ersten Rennen in Daytona mit der KTM 125 SX. Am 21. April 2001 holte sich der Südafrikaner Grant Langston den Laufsieg in der Westküsten-Division in Irving/Texas. Mitte der 2000er-Jahre kämpfte KTM mit Josh Hansen und Nathan Ramsey in der 125er-Kategorie an der Ost- und Westküste um den Meisterschaftssieg, es sollte jedoch bis 2013 dauern, bis dieser Traum mit Ken Roczen am Steuer der KTM 250 SX-F an der Westküste in Erfüllung ging. Roczen setzte sich damals mit nur 2 Punkten Vorsprung gegen Eli Tomac durch. Meisterschaftssiege durch Jason Anderson (2014, Westküste) und Marvin Musquin (2015, Ostküste) folgten.
4) Red Bull KTM musste in der Königsklasse 450SX sogar noch länger auf einen Pokal warten. 11 Jahre nach Langstons Durchbruch gelang Ryan Dungey auf der KTM 450 SX-F am 14. Januar 2012 in Phoenix der Laufsieg. Er gewann drei weitere Rennen in dieser Saison und sollte bis zum Ende seiner Karriere 2017 insgesamt 27 Laufsiege (sowie 3 Titel) ansammeln.
5) Die ersten 15 Jahre lang war der AMA-450SX-Meister dank der Zusammenarbeit und Verbindung des internationalen Motorsportverbandes gleichzeitig ein ‚FIM-Weltmeister‘.
6) Dungeys Beständigkeit und harte Arbeit mit Red Bull KTM Factory Racing halfen der Marke, dem Supercross-Sport im letzten halben Jahrzehnt ihren Stempel aufzudrücken. Auf seine drei Titel in den Jahren 2015, 2016 und 2017 folgte Cooper Webbs fantastischer Auftritt 2019. Der Amerikaner gewann in seiner ersten Saison mit KTM 7 Läufe, den ersten davon in seinem erst zweiten Rennen (das zweite Rennen in Anaheim). 2019 war KTMs bestes Stadion-Jahr. Die KTM 450 SX-F entwickelte sich zum besten Motorrad in der Startaufstellung, gewann es doch 10 von 17 Läufen in den Händen von drei Fahrern (Webb mit 7, Marvin Musquin mit 2 Siegen und Blake Baggett mit einem).
7) Gebt dieses Jahr gut auf Cooper Webb (Zweiter in der Meisterschaft 2020), Eli Tomac, den Meister des Jahres 2020 und Jason Anderson, die Nummer 1 des Jahres 2018 acht. Warum? Meisterschaftssieger in der Königsklasse haben die Angewohnheit, sich die Krone zurückzuholen. Tatsächlich war Jeff Emig im Jahr 1997 der einzige, der sich den Titel nur ein einziges Mal sichern konnte. Wer hält alle Rekorde? Obwohl er das letzte Mal im Jahr 2000 triumphieren konnte, hält Jeremy McGrath immer noch den Rekord für die meisten Titel (7) und Laufsiege (72) sowie die meisten Laufsiege in einer Saison (14) und hintereinander (13); die letzten beiden wurden von Ricky Carmichael 2001 eingestellt.
8) Ist Red Bull KTMs Marvin Musquin ein Geheimtipp? Der 31-Jährige bestreitet heuer seine 11. Supercross-Saison mit Red Bull KTM. Aufgrund einer Verletzung musste der ehemalige Doppelsieger der FIM-MX2-Weltmeisterschaft und 250SX-Ostküsten-Champion 2020 aussetzen; es war das erste Mal in 4 Jahren, dass er nicht zumindest einen 450SX-Laufsieg für sich verbuchen konnte. Er stieg 2016 als Rookie in die Klasse ein.
9) Im Jahr 2021 sollen zwischen dem 16. Januar und dem 1. Mai 17 Läufe ausgetragen werden, die aber alle aufgrund der COVID-19-Pandemie in nur sieben Stadien stattfinden sollen. In vier dieser Stadien (Houston, Indianapolis, Arlington und Atlanta) werden jeweils drei Rennen in einer Woche – am Samstag, Dienstag und dann wieder Samstag – gefahren. Zum ersten Mal wird die AMA-Supercross-Meisterschaft nicht in Kalifornien – der Heimat von KTM Nordamerika (in Murrieta, südlich von Los Angeles) haltmachen.
10) Eine knappe Sache? In den letzten vier Jahren wurde die 450SX-Meisterschaft jeweils erst im letzten Rennen entschieden. Die Regeln besagen, dass bei einem Gleichstand die höhere Anzahl von Laufsiegen entscheidet. Sollte dann immer noch Gleichstand herrschen, wird der Sieger auf Basis der höchsten Anzahl von zweiten oder, falls nötig, dritten Plätzen ermittelt. Das absolut letzte Mittel ist das Ergebnis des letzten Rennens der Saison.
11) Ein unvergesslicher Moment! Im Jahr 2012 sorgte Ryan Dungey für eine der denkwürdigsten Vorstellungen der jüngeren Supercross-Geschichte. Nachdem der Schalthebel des Red Bull KTM-Fahrers beim letzten Rennen – dem Monster Energy Cup (MEC) im Sam Boyd Stadium in Las Vegas – durch einen Tuff-Block beschädigt wurde, schaltete er einfach während des Springens mit der Hand durch das Getriebe. Dungey, der beim gleichen Rennen ein Jahr zuvor sein Debüt für Red Bull KTM Factory Racing gefeiert hatte, wurde bei diesem alljährlichen Event noch sensationell Zweiter.
12) Seit der ersten Austragung im Jahr 2011 konnte Red Bull KTM das MEC nur einmal mit Marvin Musquin gewinnen, der dadurch 2017 auch das Preisgeld von 1 Million Dollar einstecken konnte (nur drei Fahrer konnten sich bisher den siebenstelligen Scheck abholen). Noch ist unklar, ob das traditionell letzte Rennen der Saison in Las Vegas im Oktober stattfinden kann, bei dem die Teams – abgesehen vom Spektakel und dem Preisgeld – für die kommende Saison testen können. Das MEC erlaubt dem AMA-Supercross-Veranstalter Feld Motorsports immer wieder, mit dem Supercross-Format zu experimentieren. So wurden beim MEC neue Formate wie längere, einfachere Strecken, getrennte Starts, Joker-Passagen, offene technische Regeln und drei Rennen getestet; Letzteres im Rahmen eines ‚Triple-Crown‘-Rennens vor drei Jahren.
13) Im Jahr 2021 wird Red Bull KTM wieder in zwei Klassen vertreten sein und zum ersten Mal in sechs Jahren zwei verschiedene Bikes an den Start bringen. In der 250SX-Klasse war bis dato das Troy Lee Designs-Team für Siege zuständig, ab sofort wird Youngster Max Vohland aber eine offizielle Red Bull KTM 250 SX-F steuern, während Cooper Webb und Marvin Musquin KTM 450 SX-Fs über die Strecken peitschen werden.
14) Kann KTM bald seinen erfolgreichsten Supercross-Abend wiederholen? Beim ersten Rennen in Anaheim im Jahr 2014 sorgten Ken Roczen und Ryan Dungey mit ihren KTM 450 SX-F für einen Doppelsieg, während Jason Anderson seine KTM 250 SX-F beim ersten Rennen der 250SX-Westküsten-Division als Erster über die Ziellinie fuhr. Alles orange!