Wie Enduro- und Rally-Legende Giovanni Sala seine jahrzehntelange Erfahrung im Rennsport in die jüngsten serienmäßigen KTM ADVENTURE-Bikes einfließen ließ.
Von der Power der KTM 1290 SUPER ADVENTURE-Reihe über die Vielseitigkeit der KTM 790 ADVENTURE-Modelle bis zur wieselflinken KTM 390 ADVENTURE: KTMs ADVENTURE-Modelle werden seit jeher auf der Basis vieler tausend Offroad-Rennkilometer entwickelt. Einer der Hauptgründe für KTMs Engagement im Rennsport besteht darin, seine Motorräder und Komponenten laufend zu verbessern, und dabei kann die Wichtigkeit des richtigen Fahrers gar nicht stark genug betont werden.
Aus diesem Grund hat KTM Giovanni Sala angeheuert, als es vor mehr als zwei Jahrzehnten darum ging, seine Enduros zu revolutionieren. Der heute 56-jährige Sala – seines Zeichens sechsfacher FIM Enduro-Weltmeister und viermaliger Gewinner des International Six Days Enduro – ist bekannt für seine Fitness, seine Entschlossenheit, seine Anpassungsfähigkeit und sein unerreichtes Gespür für jedes Motorrad, dessen Gasgriff er betätigen durfte.
„KTM arbeitete hart an der Verbesserung seiner Produkte“, erinnert er sich mit einem Lächeln. „Ich war damals, im Jahr 1990, der Fahrer, der als Erster KTMs neue, wichtige Motorengeneration bewegte: Wir stiegen mit dem kleinen 4-Takt-Motor in die Weltmeisterschaft ein.“ Nachdem er in den Jahren 1993-1995, 1998 und 1999 die Weltmeisterschaft gewonnen hatte, begann Sala eine Partnerschaft mit KTM, die bis zur Entwicklung der heutigen Bikes andauert. Sein technischer Input hilft seitdem dabei, den Charakter jener Modelle zu schärfen, die von tausenden begeisterten Fahrern auf Rennstrecken und Waldwegen eingesetzt werden.
„Die EXC-Modelle haben ein unglaubliches Niveau erreicht und KTM baut heute verdammt gute Bikes für jeden Hobby-Fahrer und für jede Stufe des Fahrkönnens“, so der Italiener. „Die Bikes haben viel Kraft, sind aber von Amateuren wie Profis einfach zu fahren. Du kannst sie außerdem bei allen Bedingungen fahren und sie extrem bewegen oder einfach nur Spaß haben. Federung, Motor, Rahmen – alles ist einfach top.“
Salas Enduro-Expertise war offensichtlich. Und so begann man bei KTM, sein Feedback und seine Fähigkeiten auch für andere Projekte zu nutzen. „Vor vielen Jahren – so etwa ‘94 oder ‘95 – wurde das erste Rallye Dakar-Projekt rund um Heinz Kinigadner aufgebaut und ich war an der Entwicklung des 1-Zylinders beteiligt. Später fragte KTM mich, ob ich auch antreten wolle, und so fuhr ich meine erste Dakar ’98 mit der 640, und dann bis 2002 mit der 660, bevor KTM sich anschickte, auf einen 2-Zylinder umzusteigen. Ich und Fabrizio Meoni verbrachten viel Zeit zusammen in der Wüste Tunesiens, um das Bike so stark wie möglich zu machen, und im Jahr 2002 gewann Fabrizio die Rally. Im nächsten Jahr trat ich wieder an und kam 2004 als Sechster ins Ziel, als das Bike wesentlich weiterentwickelt war.“
Dazu markierte Sala bei der Rallye Dakar acht Sonderprüfungs-Bestzeiten.
KTM behauptet, seine ADVENTURE-Maschinen des Modelljahres 2020 seien auf Basis der technischen Errungenschaften, des Wissens und der DNS seiner bei internationalen Rennen eingesetzten Rally-Maschinen entwickelt worden. Und das ist nicht übertrieben. Sala kennt die Prototypen und die anfänglichen technischen Ideen wie kein anderer und ist in der Lage, deren Einfluss auf die Enduro- und Straßen-Motorräder von heute zu erkennen. Egal, ob es um die Geometrie, die Fahrwerkssteifigkeit, das Federungs-Setup oder das Ansprechverhalten des Motors geht: Sala und andere Profi-Renn- und Testfahrer im Dienste von KTM haben im Laufe der Jahre dazu beigetragen, in den ADVENTURE-Modellen Straßen- und Offroad-Komfort mit Nervenkitzel zu vereinbaren.
„Das Werk hat viel Erfahrung … und das hilft dabei, ein wirklich gutes Bike zu bauen“, sagt er mit etwas Untertreibung. „Ein Beispiel: KTM nimmt seit 1995 an der Rallye Dakar teil und konnte 18 Siege in Folge holen. Dieser Rekord zeigt, wie wichtig es ist, Erfahrungen zu nutzen und Gelerntes umzusetzen. Neue Dinge werden laufend entwickelt und alle paar Jahre kommt eine neue Generation auf den Markt. Dabei ist es aber immer enorm wichtig, die Erfahrungen der Vergangenheit richtig einfließen zu lassen.“
Die Tatsache, dass Sala häufig bei KTM ADVENTURE RALLYS und anderen Veranstaltungen anzutreffen ist, ist eine Bestätigung seiner Arbeit und seiner Freude an der ADVENTURE-Baureihe. Dort kann er sich mit anderen Fahrern und Fans austauschen sowie Anekdoten und Geschichten aus seiner Rennkarriere zum Besten geben. 2019 wurde er in Bosnien und Südafrika gesichtet, als er mit seiner KTM 790 ADVENTURE R und seiner Gruppe das Gelände unsicher machte.
„Ich finde, die KTM ADVENTURE RALLYS sind eine großartige Chance für Fans und Fahrer, einige wunderschöne Plätze zu besuchen“, so der Italiener. „Die Rallys sind super organisiert und das Team stellt immer fantastische Routen zusammen. Ich finde, dass die KTM 790 ADVENTURE R enorm viel Spaß macht: Ich liebe den 2-Zylinder-Motor. Er hat viel Power, gleichzeitig ist das Bike aber einfach zu fahren. Es ist eine Freude, auf diesem Motorrad neue Plätze zu erkunden und Zeit mit seinen Kunden zu verbringen.“
Obwohl Sala seit bald 60 Jahren Staub aufwirbelt, sieht es nicht so aus, als ob er bald vom Gas gehen würde … und das sind gute Nachrichten für KTMs unermüdliche F&E-Abteilung.