Tony Cairoli, der erfolgreichste Motocross-Fahrer des Jahrhunderts, hat alle seine neun FIM-Weltmeistertitel mit Hilfe der Helme von Airoh gewonnen. Zusätzlich war und ist er maßgeblich am Entwicklungsprozess beteiligt, um Airohs Helme, die zu den besten im Rennsport zählen, kontinuierlich zu verbessern. Wir sprachen mit dem italienischen Star über seine Rolle bei der Entwicklung des Aviator 2.3
Wie auch viele andere Motorradrennfahrer aus Italien wird Tony Cairoli automatisch mit einer bestimmten Helm-Marke in Verbindung gebracht. Seit seiner zweiten Grand-Prix-Saison im Jahr 2004 erstrahlt die #222 des Red Bull KTM-Fahrers an der Seite eines Helms von Airoh, zuerst in der MX2-Klasse (zwei Titel) und dann in der MXGP (vormals MX1), in der Cairoli von 2009 bis 2014 fuhr und seit 2017 wieder antritt.
Der kleine, aber hochmoderne Hersteller aus der Gegend um Bergamo in Norditalien wurde vor beinahe 15 Jahren auf Basis der Erfahrung und des Wissens von Antonio Locatelli gegründet, und Cairoli war und ist einer seiner wichtigsten Botschafter. „In diesem Unternehmen herrscht eine äußerst familiäre Atmosphäre“, so der 34-Jährige, der seit 2004 bis zum heutigen Tag mit demselben Team-Mechaniker und derselben Crew zusammenarbeitet und seit 2010 für KTM ins Rennen geht. „Antonio, der Eigentümer, ist immer da und über alles informiert. Er steuert alle Belange und ist mein direkter Ansprechpartner für Designs und Helme. Ich mag die Stimmung dort. Wir arbeiten erfolgreich zusammen und seine Firma investiert viel Arbeit und Geld in die Entwicklung, insbesondere in die Sicherheit.“
Cairoli vertraut auf das Premium-Offroad-Modell Aviator 2.3 von Airoh (ein Akronym für Ambition, Innovation, Resilience, On-Off und Heritage). Das italienische Unternehmen bedient sich vieler verschiedener Fertigungstechniken, um das Gewicht niedrig und Komfort wie Effektivität seiner Helme hoch zu halten. Das beinhaltet Dampf- und Spritzguss, Verbundfasern und 3K-Kohlefasern, alles per Hand geschichtet. Kohlefaser-Kevlar-Fasern verhelfen den Helmen zu geringem Gewicht und hoher Robustheit, während auch auf kleinere Details wie UV-beständige Aufkleber und handgenähte Innenauskleidungen geachtet wird. Airoh verbindet die Vorteile einer persönlichen Note mit High-Tech. Das zeigt sich etwa in der Verarbeitungsqualität der Schalen und AMS2 EPS, während ein eigener Windtunnel es ermöglicht, schnell die aerodynamische, akustische und thermische Performance der Helme anzupassen.
Heute gehört Airoh zu den wichtigsten Herstellern im riesigen Segment der Offroad-Helme. Dazu waren aber viel Geduld, Wissen und einiger Input der besten Grand-Prix-Fahrer nötig.
„Dieser Helm hat eine lange Entwicklung hinter sich“, so Cairoli über den Aviator. „Seit 2009, 2010 hat er im Vergleich zu anderen Helmen große Fortschritte gemacht. Heute kommen viele Hersteller nahe an diesen Helm heran, aber in den Jahren 2006-2009 konzentrierte sich Airoh darauf, sich von den anderen abzusetzen. Zuerst einmal in Sachen Gewicht, aber auch Ergonomie, Komfort und Haptik. Meiner Meinung nach hat Airoh einen Helm geschaffen, der auch noch in Jahren gut sein wird.“
Anfangs war Cairoli das Versuchskaninchen Locatellis und seiner Techniker bei dem Versuch, den Aviator so gut zu machen, wie es Airoh anstrebte. Im Vergleich zu einem Helm für die Straße muss eine Offroad-Version robust und komfortabel sowie gut belüftet sein, um den zusätzlichen Belastungen einer Motocross-Strecke oder eines Waldweges zu widerstehen. Die Wurzeln der Marke Airoh liegen im Dreck der Motocross-Strecken dieser Welt und Cairolis Erfahrung steckt in jedem Detail des Aviators. „Am Anfang gab ich Airoh viel Feedback, aber mit den Jahren wurde der Helm immer besser und besser, sodass es heute schwierig ist, noch Verbesserungspotenzial zu finden“, so Cairoli. „Beim Feedback geht es oft um Passform, Komfort, Belüftung und Aerodynamik. Auf manchen Strecken sind die Geschwindigkeiten höher und da spürst du schon Unterschiede. Speziell beim Testen fallen dir dann die Vorteile bestimmter Teile auf.“
„Die Belüftung ist immer eine wichtige Sache, da du darauf achten musst, wie sie mit der Brille zusammenspielen wird“, fügt ein KTM-Mann hinzu. „Es ist ein großer Kompromiss und Airoh setzt alles daran, diese beiden Aspekte zu vereinbaren und den Helm mit handelsüblichen Brillen kompatibel zu machen.“
„Wir stürzen oft und es ist wichtig, dass der Helm und sein Innenleben dabei nicht kaputtgehen. Der nächste Sturz kommt bestimmt und deshalb musst du entweder einen neuen Helm nehmen oder dich versichern, dass der alte noch gut ist.“
Das Modell Aviator ist mittlerweile auf einem so hohen Entwicklungsstand, dass auch Cairolis Teamkollegen Jeffrey Herlings (seit seinem Grand-Prix-Debüt 2010) und Jorge Prado (seit 2016) sowie andere MXGP-Athleten darauf vertrauen. Cairolis Aviator ist das einzige Replica-Modell in der Kollektion und so gut wie identisch mit jenem, das er selbst tagtäglich verwendet.
„Mein Helm gleicht dem, den man im Geschäft kaufen kann. Da die Passform aber sehr wichtig ist, besitzt meiner ein anderes Innenleben“, verrät er uns. „Es kommt aber auf das Modell an: In manchen Jahren habe ich das serienmäßige Innenleben verwendet und in anderen habe ich Änderungen vorgenommen, damit er mir besser passt. Der Helm ändert sich jedes Jahr ein bisschen, aber alle paar Jahre kommen auch große Updates. Oft verwende ich Neuentwicklungen ein Jahr bevor sie den Weg in die Serie finden.“
Airoh arbeitet eifrig an der Erweiterung seines Sortiments an Helmen für die Straße und ist dort genauso erfolgreich wie im Offroad-Bereich. Der ST 501 ist ein robuster, großartig gezeichneter Helm mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis (so gut, dass er auch im 2020-Katalog der KTM PowerWear zu finden ist). Selbstverständlich trägt der beste Kunde des Unternehmens auch abseits der Strecke nichts anderes. „Ich verwende Airoh-Helme auch auf der Straße“, sagt Cairoli mit einem Grinsen. „In diesem Segment ist das Unternehmen noch nicht so lange aktiv, da es ja im Offroad-Bereich gegründet wurde. Dennoch engagiert es sich seit einigen Jahren auch in der MotoGP und produziert auch schon seit ein paar Jahren Scooter-Helme. Ich erinnere mich daran, wie ich vor langer Zeit mit einem durch Rom gefahren bin!“
Klicke HIER und sieh dir die Details zum Airoh Aviator 2.3 KTM-Modell des Modelljahres 2020 als Teil der neuen KTM PowerWear-Kollektion an.